Langfristig orientierte Investoren bevorzugen laut Prof. Dr. Marlene Kück oft Buy-and-Hold-Strategien.
Im Bereich der Investments werden weltweit zahlreiche Anlagestrategien genutzt. Eine besonders beliebte und weit verbreitete Methode ist der „Buy and Hold“-Ansatz. Diese Strategie basiert darauf, Wertpapiere trotz kurzfristiger Marktvolatilität langfristig zu halten. Sie richtet sich vor allem an Investoren, die einen langfristigen Vermögensaufbau anstreben.
Die „Buy and Hold“-Strategie zeichnet sich durch ihre Einfachheit und Langfristigkeit aus, erläutert Prof. Dr. Marlene Kück. Anstatt häufige Transaktionen bei kurzfristigen Marktschwankungen durchzuführen, werden Wertpapiere mit dem Ziel erworben, sie über einen längeren Zeitraum zu behalten. „Buy and Hold“ basiert auf der Annahme, dass der Wert von qualitativ hochwertigen Unternehmen langfristig steigen wird. Die Strategie kann als „Kaufen und Halten“ übersetzt werden.
„Buy and Hold“-Grundprinzipien
Für den „Buy and Hold“-Ansatz ist laut Prof. Dr. Marlene Kück vor allem Geduld erforderlich. Der Anleger muss in der Lage sein, kurzfristige Marktschwankungen zu ignorieren und sich auf die langfristige Entwicklung des Investments zu konzentrieren. Die Langfristigkeit bildet einen weiteren Eckpfeiler des „Kaufen und Halten“-Prinzips. Die Strategie basiert auf der Annahme, dass Unternehmen sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und an Wert gewinnen. Investoren sollten daher nicht versuchen, kurzfristige Marktschwankungen vorherzusagen. Um kontinuierliche Handelsentscheidungen zu vermeiden, sollte weder kurzfristig gekauft noch verkauft werden. Auch kurzzeitige Verluste müssen akzeptiert werden, weshalb Anleger sich auf eine Auswahl qualitativ hochwertiger Wertpapiere konzentrieren sollten.
Welche Vorteile bietet Buy and Hold?
Als langfristige Anlagestrategie bietet die „Buy and Hold“-Strategie eine Reihe möglicher Vorteile für Investoren, die Prof. Dr. Marlene Kück hier vorstellt:
• Reduzierte Transaktionskosten Durch den Verzicht auf häufiges Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren entfallen die damit verbundenen Gebühren und Provisionen. Dies kann dazu beitragen, die Gesamtkosten der Anlagestrategie zu senken und die Rendite zu verbessern. Insbesondere für langfristig orientierte Investoren können niedrigere Transaktionskosten einen spürbaren Unterschied machen.
• Steuereffizienz Durch das Halten von Wertpapieren über einen längeren Zeitraum ergeben sich teilweise Steuervorteile. In einigen Ländern gelten für solche Investments beispielsweise niedrigere Steuersätze. Auch steuerliche Begünstigungen können gewährt werden.
• Der Zinseszinseffekt Durch die langfristige Anlage können erzielte Gewinne reinvestiert werden. Dies schafft die Möglichkeit, weitere Gewinne zu generieren, was mit der Zeit zu einem exponentiellen Wachstum des investierten Kapitals führen kann. Der Zinseszinseffekt kann dazu beitragen, dass das Vermögen schneller wächst, was langfristig erhebliche Renditen ermöglichen kann.
Prof. Dr. Marlene Kück über die Risiken dieser Strategie
Obwohl der „Buy and Hold“-Ansatz zahlreiche Vorteile bietet, birgt diese Strategie auch einige Risiken:
• Marktschwankungen Finanzmärkte schwanken nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig. Der Wert von Aktien und anderen Wertpapieren unterliegt Schwankungen, die von Faktoren wie Wirtschaftsindikatoren, politischen Ereignissen, Zinssätzen und anderen makroökonomischen Entwicklungen beeinflusst werden. Diese langfristigen Marktschwankungen können dazu führen, dass der Wert des Portfolios vorübergehend sinkt oder sogar Verluste entstehen.
• Mangelnde Flexibilität „Buy and Hold“ erfordert eine langfristige Haltedauer der Vermögenswerte. Dadurch sind Anleger oft nicht in der Lage, schnell auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren. Auch das Ausnutzen kurzfristiger Chancen kann durch die bereits gebundene Investition erschwert werden.
• Das individuelle Unternehmensrisiko Auch bei sorgfältiger Auswahl von Wertpapieren besteht das Risiko, dass einzelne Unternehmen unternehmerische Herausforderungen, Managementfehler oder andere interne Probleme bewältigen müssen. Dies kann zu erheblichem Wertverlust der gehaltenen Aktien führen.
Um Risiken zu minimieren, ist nicht nur eine fundierte Auswahl von Wertpapieren, sondern auch eine regelmäßige Überprüfung des Portfolios erforderlich. Darüber hinaus sollten umfassende Recherchen zu den Unternehmen, in die investiert werden soll, durchgeführt werden. Insbesondere langfristig sollte das Risiko minimal sein, dass die Unternehmen, in deren Wertpapiere investiert wurde, Insolvenz droht, so erklärt Prof. Dr. Marlene Kück.
Alternative Anlagestrategien im Vergleich
Die „Buy and Hold“-Strategie ist eine bewährte Methode für langfristige Investitionen. Es gibt jedoch auch Alternativen, die Renditen maximieren und Marktchancen nutzen können. Prof. Dr. Marlene Kück zufolge kann beispielsweise auch aktives Trading in Betracht gezogen werden. Dabei profitieren Investoren von kurzfristigen Marktbewegungen. Diese Form der Anlage erfordert jedoch eine aktive Überwachung des Marktes und die Bereitschaft zu häufigen Transaktionen. Der Vorteil besteht darin, dass Gewinne aus kurzfristigen Preisschwankungen gezogen werden können. Allerdings stehen dem höhere Transaktionskosten gegenüber. Zudem sind neben dem Zeitaufwand umfangreiche Marktkenntnisse notwendig.
Eine weitere Alternative ist das Market Timing. Dabei versuchen Investoren, den optimalen Zeitpunkt für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu bestimmen. Die Herausforderung besteht darin, Marktbewegungen vorherzusagen und während Aufwärtsphasen zu kaufen und während Abwärtsphasen zu verkaufen. Obwohl die Strategie theoretisch attraktiv erscheint, ist Market Timing laut Prof. Dr. Marlene Kück äußerst schwierig und riskant. Es erfordert genaue Marktanalysen und das richtige Timing, um erfolgreich zu sein. Selbst professionelle Fondsmanager haben Schwierigkeiten, den Markt kontinuierlich zu timen. Darüber hinaus kann Market Timing zu häufigen Transaktionen führen, was hohe Transaktionskosten und potenzielle Steuernachzahlungen mit sich bringt.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Anlagestrategien, die von Investoren angewendet werden können. Der „Buy and Hold“-Ansatz bietet eine konservative und langfristige Perspektive, um von langfristigen Markttrends und dem Zinseszinseffekt zu profitieren. Aktives Trading und Market Timing hingegen können potenziell höhere Renditen versprechen, bergen jedoch auch höhere Risiken, Transaktionskosten und den Bedarf an Marktkenntnissen.
Jeder Anleger sollte seine individuellen Ziele, Risikobereitschaft und Zeitressourcen berücksichtigen und eine Strategie wählen, die am besten zu seinen Bedürfnissen passt. Es gibt keine einheitliche Empfehlung für die beste Anlagestrategie, da die Präferenzen und Umstände der Investoren unterschiedlich sind, so Prof. Dr. Marlene Kück.